Holle

31. August 2020
Göttlicher Klang der Trommel

Annette Ziegler

Wer kennt sie nicht, die Frau Holle aus dem Märchen der Gebrüder Grimm?

Die alte, weiß gekleidete Frau die es schneien lässt wenn sie ihre Betten ausschüttelt.

So hat sie die Jahrhunderte überlebt und ist von den Müttern in Erzählungen und Traditionen an die nachfolgenden Generationen weiter gegeben worden.

„Ihr Name bedeutet: wohlmeinend, wohlgesonnen, aber auch bergend, versteckend.“(J. Foucher)

Doch inzwischen ist bekannt, dass es sich bei Frau Holle nicht nur um eine Märchenfigur , sondern um eine vorchristliche Göttin handelt deren Spuren bis heute nachvollziehbar sind. So langsam erkennen wir diese Spuren wieder  und lernen diese zu lesen.

Wir finden Holle in den Traditionen der Perchtenläufe in Süddeutschland als auch in vielen Namen, die von ihr abgeleitet sind. Beispielsweise in Namen wie, Holunder, Hölle, Holledau, Holde, Hildesheim, usw.

Sie ist unabdingbar mit dem Land auf dem wir leben verbunden. Sie ist eins mit dem sich wandelnden, zyklischen Leben, in ihren Jahreszeiten, und ihrer Fruchtbar – und Sinnlichkeit. Sie ist die Mutter, die alles nährt, das Wetter macht, die Seelen hütet und die Schicksalsfäden spinnt.

SIE IST DIE EINE IN ALLEM UND ALLES IST IN IHR!

Das junge Mädchen, die Liebende, die Mutter, die Alte. Sie ist das weibliche Zentrum im deutschen Jahreskreis, in dem sie sich mit all ihren Aspekten zeigt.

In den vielen Überlieferungen die von ihr erhalten geblieben sind erinnern wir uns wie sich die Göttin den Menschen zeigte, welche Erfahrungen sie mit ihr machten, und wie sie/ wo sie verehrt wurde.

So wird der Hohe Meissner in Deutschland als Holles Hauptberg, sozusagen als ihr Zuhause, gesehen.

Funde belegen, dass dort am Holle-Teich eine zentrale zeremonielle Stätte war, an der die Menschen die Göttin verehrten.

Und die Reise geht weiter..

Vieles wurde und wird über die Göttin Holle geschrieben und erst langsam kommen die uralten Fragmente wieder zu Tage die ihre Stellung im Leben der Menschen, auch über unsere Landesgrenzen hinaus, zeigt.

Umso wichtiger ist es SIE nicht nur mit dem Verstand kennen zu lernen, sondern sie in unseren Herzen wieder lebendig werden zu lassen. Denn dort, und in ihrem Land, ist sie für jeden Menschen der sich IHR öffnet auf je eigene Weise erfahrbar.

Es ist mir ein Herzensanliegen, den Menschen IHRE Wege und Orte  zu zeigen und persönliche Erfahrungsräume anzubieten, bei denen ihnen eine Begegnung mit Holle, der Göttin dieses Landes möglich ist.

ES IST EIN HERZENSWEG!

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